Die Carl-Orff-Stiftung wurde vom Komponisten Carl Orff (1895-1982) testamentarisch verfügt. Sie ist eine gemeinnützige private Stiftung bürgerlichen Rechts und hat ihren Sitz in Dießen am Ammersee, wo Carl Orff von 1955 bis zu seinem Tode lebte. Sein Wohnhaus und sein »Arbeitshaus«, in dem sich sein Arbeitszimmer befindet, sind dort im Originalzustand erhalten geblieben. Die Carl-Orff-Stiftung wurde am 17. Mai 1984 errichtet.»Die Stiftung hat den künstlerischen und pädagogischen Nachlass von Carl Orff zu erhalten und sein geistiges und künstlerisches Erbe zu wahren und zu verbreiten. Diesen Zweck verwirklicht sie insbesondere, indem sie die Originalstücke des künstlerischen Nachlasses unveräußerlich in ihrem Bestand sichert, die wissenschaftliche Arbeit am Werk Carl Orffs fördert, in der Öffentlichkeit das Verständnis für das universale Werk Carl Orffs fördert und seine Verbreitung unterstützt.«— § 2 der Satzung (i.d.Fassung vom 12.11.2007) —
Liselotte Orff, die Witwe des Komponisten, wurde testamentarisch von ihrem Mann zum Vorstand der Stiftung auf Lebenszeit berufen. Sie hat diese Aufgabe mit großem Einsatz fast 24 Jahre ausgeübt und die inhaltliche Arbeit der Stiftung geprägt. Sie hat sich in besonderer Weise für die Verbreitung des musikdramatischen Schaffens von Carl Orff und des Orff-Schulwerks in aller Welt eingesetzt. Liselotte Orff wurde 2008 zur Ehrenvorsitzenden ernannt, sie verstarb am 19. September 2012. Ihr Grab befindet sich auf dem Höhenfriedhof im Ortsteil St. Georgen in Dießen am Ammersee.
Anschließend an ihr Germanistik- und Politikstudium, startete sie ihre Karriere an der Bayerischen Staatsoper. Nach einer Pause für die Erziehung ihrer drei Kinder arbeitete sie bei einem Veranstalter für klassische Kinderkonzerte und war Geschäftsführerin des ODEON-Jugendsinfonieorchesters, dem Patenorchester der Münchner Philharmoniker. Anschließend war sie für die künstlerische Organisation und Programmgestaltung des Klassikfestivals AMMERSEErenade verantwortlich. Seit 2017 ist sie Generalsekretärin der Carl-Orff-Stiftung.
Wilfried Hiller, 1941 im schwäbischen Weißenhorn geboren, war Redakteur für Ernste Musik beim Bayerischen Rundfunk. Als Schüler von Carl Orff widmete er sich ganz dem Musiktheater und wurde Komponist. In Zusammenarbeit mit Michael Ende entstanden einige seiner wichtigsten Werke. Zuletzt schrieb er mit St. A. Nitsche DAWID, CAMILLES SCHWESTER, SCHÖPFUNG und eine APOKALYPSE. Wichtige Aufführungen verdankt er dem Staatstheater am Gärtnerplatz, der Bayerischen Staatsoper, den Opernhäusern in Kiel, Trier, Dortmund, Nürnberg, Berlin, Stockholm und der Wiener Staatsoper.
Zum geschäftsführenden Vorstand wurde im Januar 2017 – nach 10-jähriger Tätigkeit im Kuratorium, dort zuletzt als stellvertretender Vorsitzender – Herr Axel Linstädt berufen. Er ist ehemaliger Hauptabteilungsleiter Musik des Bayerischen Rundfunks, Programmbereichsleiter BR-Klassik und langjähriger Künstlerischer Leiter des Internationalen Musikwettbewerbs der ARD. Seit 2015 ist er fortwährend Mitglied des BR-Rundfunkrats und zum wiederholten Mal auch des Programmbeirats von ARTE G.E.I.E. in Straßburg.
Prof. Rainer Kotzian ist seit dem 1. Oktober 2021 Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg. Er ist Vorsitzender des Verbunds Kunsthochschule Bayern sowie Vorstandsmitglied der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen.Im Jahr 2010 wurde er als Professor für Elementare Musikpädagogik an die Hochschule für Musik Nürnberg berufen, darüber hinaus ist er als Autor, Herausgeber und Produzent im Print- und Audiobereich tätig und gilt als international renommierter Orff-Schulwerk Spezialist. Im Oktober 2022 veröffentlichte er sein Solo-Album „Can You Hear Me?!“.
Das Kuratorium hat die Aufgabe, die Arbeit des Vorstands zu begleiten,zu beaufsichtigen und an der Erfüllung der satzungsgemäßen Aufgaben mitzuwirken.
Herbert Kirsch war von 1996-2020 Bürgermeister der Marktgemeinde Dießen. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem Bürgermeisteramt ist er im Kreistag als Mitglied des Kreisausschuss tätig.
Im Jahr 2008 wurde er von Liselotte Orff ins Kuratorium der Stiftung berufen. Seit 2017 ist er Vorsitzender des Kuratoriums der Carl-Orff-Stiftung.
Autor, Festivalleiter, Musikwissenschaftler. Musikwissenschaftler, Autor und Festivalleiter. 1989–2022 Künstlerischer Leiter der Landshuter Hofmusiktage. Konzeption und Durchführung der Gedenkjahre in Bayern zu Richard Strauss (1999 und 2014), Werner-Egk (2001) und Karl-Amadeus-Hartmann (2005). 1. Vorsitzender des Tonkünstlerverbandes Bayern (2009–2017); Mitglied des Präsidiums des Bayerischen Musikrates (2011–2018). Ab 2008 Herausgeber der Buchreihe „Komponistinnen und Komponisten in Bayern.“ Veröffentlichungen: u.a. die Romane Der Venusmann, Das Traumelixier und Tanz auf der Brücke, Biografien über Orlando di Lasso, Richard Strauss und Georg Friedrich Händel.
Thomas Rösch studierte Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und Psychologie in München und Los Angeles. Er promovierte 1999 mit einer Arbeit über die Musik in den griechischen Tragödien von Carl Orff. 1999-2002 war er Mitarbeiter von Dr. Werner Thomas (Freund und Mitarbeiter Orffs sowie Mitbegründer der Orff-Forschung) in Heidelberg. Seit 2002 ist er Direktor des Orff-Zentrums München, Staatsinstitut für Forschung und Dokumentation. Lehraufträge hatte er an der Hochschule für Musik und Theater München sowie an der Universität Mozarteum Salzburg. Seit 2008 ist er Herausgeber der Publikationen des Orff-Zentrums; zudem widmet er sich seiner internationalen Vortragstätigkeit.
Amy Stebbins arbeitet als Autorin und Regisseurin an der Schnittstelle von Musiktheater und Technologie. Ihre Arbeit wurde u.a. von der MacDowell Colony, der Fulbright-Stiftung und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung unterstützt. Derzeit ist sie Mitglied des Auswahlkomitees für die Akademie für Theater und Digitalität und unterrichtet an der HfMT Hamburg und der Ruhr-Universität Bochum. Sie hat einen PhD und MA von der University of Chicago sowie einen BA von der Harvard University.
Dr. Peter Hanser-Strecker Studium der Musikwissenschaft, Germanistik, Theaterwissenschaft und Jura; 1968 Promotion in Jura; 1968 Eintritt in den Schott Verlag, seit 1974 Geschäftsführer, seit 1983 Vorsitzender der Geschäftsführung. Ab 1982 Vorstandsmitglied des Deutschen Musikverleger-Verbandes (DMV) und dessen Präsident von 1997 bis 2002, seit 2002 Ehrenmitglied. Seit 1979 Aufsichtsratsmitglied der GEMA und seit Juni 2003 Ehrenmitglied. Er ist das längst jährige Mitglied der Carl-Orff-Stiftung. Mitglied in 20 weiteren Vereinen, Organisationen und Stiftungen, Vorstandsvorsitzender der Pro Musica Viva – Maria Strecker-Daelen Stiftung und der Strecker-Stiftung.
Jurist mit Schwerpunkt Medienrecht. Seit 2000 beim Bayerischen Rundfunk in verschiedenen juristischen Funktionen tätig. Zunächst Referent für Urheberrecht und programmrechtliche Fragen, später zuständig für alle rechtlichen Angelegenheiten der Klangkörper des Bayerischen Rundfunks einschließlich des neu gegründeten CD-Labels BR-KLASSIK. Seit Oktober 2021 Leiter der Abteilung Rechtemanagement und -strategie.In der Freizeit begeisterter Hobbycellist.
Liselotte Orff († 19.09.2012)
Prof. Dr. Reinhold Kreile († 30.08.2024)Dr. Gerhard Theissing († 02.01.2015)