Zukunft zusammen gestalten.
Die Idee zum künstlerisch-pädagogischen Konzept des Orff-Schulwerks entstand in den 1920er Jahren, als Dorothee Günther und Carl Orff an der Günther-Schule für Gymnastik, Rhythmik und Tanz mit der Elementaren Musik neue Wege in der Musikpädagogik beschritten.
Innovativ verbanden sie Musik, Sprache und Bewegung bzw. Tanz und kombinierten diese mit Improvisation. Das neu zusammengestellte, elementare Instrumentarium – vor allem aus Perkussionsinstrumenten bestehend – und der körperorientierte kreative Umgang mit den Instrumenten waren wegweisend. 1944 wurde die Günther-Schule geschlossen und das Gebäude im Krieg zerstört.
Bereits 1948 startete der Bayerische Rundfunk mit Carl Orff, Gunild Keetman und Godela Orff eine Sendereihe im Schulfunk, es war der Beginn des erfolgreichen Orff-Schulwerks für Kinder . In einer 12-teiligen Reihe stellten sie Sprach-, Lied- und Instrumentalgestaltungen als Modelle und Ausgangsmaterial für die improvisatorische Arbeit mit Kindern und Jugendlichen vor. Erstmalig wurde auch das damals sehr ungewöhnliche Orff-Instrumentarium für ein breites Publikum eingeführt.
Orff und Keetman nutzten Sprache und Gesang als Grundlage für das Musizieren, da beide in der Welt von Kindern bekannt und präsent sind: Kinderreime, Abzählverse, Sprüche, Gedichte und Lieder sind das Ausgangsmaterial für Übungen, die die kindliche Kreativität anregen. Das Orff-Schulwerk ist aufbauend strukturiert. Es führt vom Zwei- und Dreitonraum über die Pentatonik zu Dur- und Molltonleitern, Kadenzen und Kirchentonarten. Im Vordergrund steht eine musikalisch-praktische, nicht die theoretische-didaktische Vermittlung. So werden Kinder unterschiedlichster Leistungsniveaus und Potentiale angesprochen.